Drei für das Jahr 2020 exemplarische Produktionen aus der Sparte Literatur.

«Unentschlossen» von Mara Kempter. Mara Kempters Lyrikband «das a das b schrieb» (Wolfbach Verlag) wurde mit einem Druckkostenbeitrag unterstützt. Hier dürfen wir bereits eines ihrer neusten Gedichte lesen. © Mara Kempter.

Aargauer Literaturhaus Lenzburg. Dorothee Elmiger war im Dezember 2020 zu Gast im Aargauer Literaturhaus. Die Veranstaltung wurde hybrid durchgeführt: Ein Kleinpublikum durfte vor Ort teilnehmen und gleichzeitig wurde die Veranstaltung gefilmt und digital ausgestrahlt. Foto © Aargauer Literaturhaus.

«Der Argentinier» und «Los» von Klaus Merz. Die beiden Werke von Klaus Merz wurden ins Persische übersetzt und konnten mit der Unterstützung des Aargauer Kuratoriums im iranischen Verlag Gabeh Publications erscheinen. Foto © Nathalie Widmer.

 

Moleküle der Sprache

Das Literaturschiff Seetal konnte 2020 nicht ablegen, die Tore des Aargauer Literaturhauses blieben – genauso wie Buchhandlungen und Bibliotheken – monatelang geschlossen, und viele Lesungen und Literaturveranstaltungen mussten verschoben oder ganz abgesagt werden. Die Covid-19-Pandemie hat auch für die Literatur tiefgreifende Folgen, die weit über das Jahr 2020 hinausreichen. Umso positiver sticht hervor, wie rasch und innovativ Institutionen wie das Aargauer Literaturhaus in Lenzburg auf die Situation reagierten. Kaum war der Lockdown verhängt, sprühten die Ideen: Autorinnen und Autoren schrieben ein Corona-Tagebuch und reflektierten in feinsinnigen Essays die einzigartige Situation («Schwellenzeit», Midas Verlag 2020). Die Leiterinnen stellten den Betrieb flugs auf digitale Formate um und nahmen dabei eine Pionierrolle ein, die weit über den Kanton hinaus bei den Medien auf positive Resonanz stiess.

Die Förderung durch das Kuratorium erwies sich in diesem Ausnahmejahr als wichtiger denn je, trägt sie doch zur Kontinuität bei, die für literarische Projekte mit ihrer häufig langen Entstehungszeit besonders wichtig ist. Die 2019 neu eingeführte Übersetzungsförderung trug erste Früchte: Gleich mehrere Projekte erhielten Druckkostenbeiträge, und so finden Markus Hedigers Gedichte nun in Spanien und Texte von Klaus Merz im Iran Verbreitung. Die Kulturpublizistik wurde 2020 als neuer Förderschwerpunkt im Fachbereich Literatur eingeführt. Mit dieser Erweiterung der Förderprogramme will das Aargauer Kuratorium ein Zeichen setzen und die zentrale Rolle der Kulturpublizistik für die Verbreitung, die kritische Einordnung und Vermittlung der aktuellen Aargauer Literatur anerkennen. Christa Baumberger, Vorsitz Fachbereich Literatur

 

BEITRÄGE LITERATUR

Beiträge an Lesungen
Autorinnen und Autoren bei aargauischen Kulturveranstaltern 12’575
 
Druckkostenbeiträge
Gabeh publications, Isfahan, Iran Übersetzungen «Der Argentinier» und «Los» von Klaus Merz 1’600
Limbus Verlag, Innsbruck «Das Alphabet der Gäste» von Ernst Halter 4’000
Animal Sospechoso Editor, Barcelona Übersetzung einer Anthologie von Markus Hediger 1’200
Wolfbach Verlag, Zürich «das a das b schrieb» von Mara Kempter 4’500
Haymon Verlag, Innsbruck «Im Schläfengebiet» von Klaus Merz 3’500
Narr Literaturmagazin, Basel 3’500
 
Jurierungen (weitere Informationen)
Hejerat Anwari, Schafisheim Lektoratsbeitrag 10’000
Olivia Meyer Montero, Berlin Lektoratsbeitrag 10’000
Claudia Storz, Aarau Lektoratsbeitrag 10’000
Matthias Gnehm, Zürich Werkbeitrag 30’000
Simone Meier, Zürich Werkbeitrag 20’000
Mirjam Richner, Aarau Werkbeitrag 20’000
 
Programmbeiträge
Aargauer Literaturhaus, Lenzburg Programm 2021 220’000
die literarische aarau Programm 2020 2’500
Literarische Gesellschaft Baden Programm 2020/2021 5’000
Literaturschiff Seetal Programm 2020 1’700
Seminar für literarisches Übersetzen, Zürich Programm 2020 1’500
Verein Sprachpanorama, Laufenburg Programm 2020 4’000
 
Projektbeitrag
AAKU Aargauer Kulturmagazin Programm 2020 und Programm 2021 190’000
 
Reisestipendium
Michael Hugentobler, Küttigen 8’000